Mittwoch, 23. Dezember 2009

Weihnachtsüberraschung

Einige der Blogger haben das Gedicht "Morgen Kinder wird's nichts geben..." für den Heiligen Abend in ihrem Blog. Hier zum Beispiel:

http://www.trueten.de/archives/5558-Toetet-den-Weihnachtsmann!.html

Dass das einfach so stimmt, auch in den Relationen, kann wo anders überdeutlich festgestellt werden, und zwar im weissen Haus bei Präsident Obama:

Eine grosse Nachbildung des weissen Hauses aus weisser Schokolade, Lebkuchen und Marzipan...


http://www.whitehouse.gov/photos-and-video/video/ginger-bread-white-house?category=8

 Und auch sonst ist der Aufwand nicht zu knapp:

http://www.whitehouse.gov/photos-and-video/video/christmas-white-house-2009?category=8


Nein, es ist kein Neid von uns, dies kritisch zu sehen. Wie viele Obdachlose und Arbeitslose hätten gerne wenigstens genug zu essen und etwas mehr Wärme?


Es war viel Arbeit, und nicht alles ging glatt. Der Lohn? Geld war es nicht...

Aber, wir sind glücklich.

Bis dann...

Eigentlich machen wir keine Werbung - aber für einen Kollegen der Blogwelt schon

http://ad-sinistram.blogspot.com/2009/12/in-eigener-sache.html


In eigener Sache

Dienstag, 22. Dezember 2009

oder: es hat sich ausgebloggt!

Nun also, mitten in der Tristesse und Unzulänglichkeit dieser Welt, hat sich ein lange stiller, später leise geäußerter Traum erfüllt. Endlich halte ich ein Buch in Händen, von dessen Deckel nicht fremde Namen schimmern, sondern mein eigener, mein spanischer Name, De Lapuente, gedruckt ist. Ob er indes schimmert, wird sich herausstellen, noch, so möchte ich in aller Bescheidenheit feststellen, glänzt er lediglich matt. Möglich, dass ich in einiger Zeit ebenso bescheiden festhalten darf: Manchmal schimmerts, ganz zaghaft, ganz schüchtern, aber immerhin.

Und natürlich beschwingt so ein gedrucktes Etwas, peitschen Seiten, die man, wenn nicht selbst gedruckt, so doch selbst geschrieben hat, vorzüglich auf Zukünftiges ein. Bücher sind nicht selten Mutmacher - manchmal für die Leser, häufiger jedoch für den Schreibenden selbst. Doch gebloggt wird fortan
nicht mehr. Das heißt, ich habe mich sowieso nie als Blogger gesehen, denn einen Blog zu betreiben hieß für mich immer, in der Langeweile zu bohren. Ich war heute beim Zahnarzt! oder Im Urlaub war es schwül! oder Meine Hämorriden wuchern heftig! - das war für mich das, was man heute so lapidar bloggen nennt. Nein, ich blogge nicht weiter, was soviel heißt wie: ich fange erst gar nicht an zu bloggen. Oder, nochmal anders, von hintenrum erklärt: Ich mache weiter wie bisher, mal schlecht, mal recht, jedenfalls immer bemüht. Das soll gar kein reißerischer Showeffekt sein, sondern ein Bekenntnis. Buch und diese Seiten, die den Namen ad sinistram tragen, entflossen derselben Feder. Dennoch will der Verfasser beides für sich, säuberlich getrennt verstanden wissen. Sicher, die Texte des Buches sind auch Produkt dieser Seiten, allerdings überarbeitet, erweitert, stichhaltiger formuliert. Das Buch soll keine Erweiterung von ad sinistram sein, es steht für sich im Raum, besser noch: in einem Regal - nachdem es gelesen wurde. Dem Verfasser, mir - sprechen wir nicht in dritter Person, das wäre mir selbst gegenüber unfreundlich - ist es wichtig klarzustellen, dass da kein Blogger in gedruckter Form erscheint, sondern jemand, der immer schon gern gedruckt worden wäre, sich aber mit einem sogenannten Blog ausgeholfen hat, weil er an sich und seinen vergossenen Buchstaben zweifelte, zu schüchtern war, seine Texte an berufene Stellen zu verschicken. Diese tägliche Arbeit, die Passion des Schreibwütigen, ist nicht mehr wegzudenken. Jedoch blogge ich nicht, denn das, was leger als Blog tituliert wird, ist nichts anderes wie die Fortführung des Buchschreibens mit anderen Mitteln.

Das Buch ist im Renneritz Verlag erschienen und ebenda bestellbar. Der Titel lautet "Unzugehörig - Skizzen, Polemiken & Grotesken". Über den Autor selbst sei hier nichts mehr erzählt, denn er kennt sich selbst nicht gut genug. Wen er aber kennt, das sind diejenigen, denen er zu Dank verpflichtet ist. Und diejenigen kennen den, der hier herzlichst dankt.

Samstag, 5. Dezember 2009

Wo ist sie geblieben ?

Die Antwort auf die Stimmen gegen Armut - auf die vielen tausend Kerzen, die umsonst abgefackelt wurden - auf die vielen Lieder gegen Armut, die gesungen wurden - auf den Aktionismus des ersten Schreckens, als Hartz IV auftauchte aus den Niederungen einer eisigen Politikwelt - also, wo ist die Antwort?

Die Armut hatte seit alters her den längeren Atem in der Welt, das Elend gedieh immer schon im Schatten der Arroganz und Dekadenz - und wo ist der lange Atem jener, die dagegen ankämpfen wollten?

"Wir haben es versucht", sagen jene, die aktiv waren für einige Zeit, dabei hatten sie nicht einmal richtig angefangen, gemessen an der Langwierigkeit des Elends jener, die in der Armut bleiben mussten - trotz der Kerzen und Lieder, trotz der schönen Worte.

Und wieder droht uns Weihnachtszeit - Konsumfestival unter einem Tannenbaum, der nichts dafür kann, auch wenn immer mehr immer weniger Geld dafür übrig haben. Weihnachten - das Fest von dem immer weniger Kinder und Erwachsene wissen, welchen Sinn es hat. Die Pfarrer predigen auch meistens nur vom "Erlöser der geboren wurde", und meinen die Erlösung von irgendwelchen Sünden, die sie dann nicht genau bezeichnen...

Dass da von einem die Rede sein sollte, der unter dubiosen Umständen zur Welt kam, arm in einem Stall, das ist nicht modern und nicht angesagt. Seine Geschichte muss untergehen in diesen Zeiten, weil sie zu sperrig und zu unbequem ist - weil er mit den Armen war, und nicht mit den Reichen. Das darf aber nicht mehr gewußt werden, seit die Kirchen den Bankern das vom Boni-Zählen und vom Staatshilfe-Rechnen verkrampfte Händchen halten müssen.

Der Abbau des Rechtes auf Leben und tägliches Brot geht weiter, da hat kein Weihnachten mit Sinngehalt einen Platz - dafür ist kein Raum in einer von Gier besoffenen Welt. Die Stimmen gegen Armut haben sich wieder zerstreut, der Alltag hat alle wieder in dem das Elend nun seinen täglichen Platz einnimmt - aber bitte so, dass es die anderen nicht mehr stört, die nicht so elend sind.

Das übliche Gesülze geht weiter, mit dem Unterschied, dass die Nächstenliebe die einmal im Jahr zu Weihnachten hochschwappen durfte, nun auch abgeschafft ist.

Ich wünsche allen Besuchern unserer blogs einen erfreulichen zweiten Adventssonntag.