Die Antwort auf die Stimmen gegen Armut - auf die vielen tausend Kerzen, die umsonst abgefackelt wurden - auf die vielen Lieder gegen Armut, die gesungen wurden - auf den Aktionismus des ersten Schreckens, als Hartz IV auftauchte aus den Niederungen einer eisigen Politikwelt - also, wo ist die Antwort?
Die Armut hatte seit alters her den längeren Atem in der Welt, das Elend gedieh immer schon im Schatten der Arroganz und Dekadenz - und wo ist der lange Atem jener, die dagegen ankämpfen wollten?
"Wir haben es versucht", sagen jene, die aktiv waren für einige Zeit, dabei hatten sie nicht einmal richtig angefangen, gemessen an der Langwierigkeit des Elends jener, die in der Armut bleiben mussten - trotz der Kerzen und Lieder, trotz der schönen Worte.
Und wieder droht uns Weihnachtszeit - Konsumfestival unter einem Tannenbaum, der nichts dafür kann, auch wenn immer mehr immer weniger Geld dafür übrig haben. Weihnachten - das Fest von dem immer weniger Kinder und Erwachsene wissen, welchen Sinn es hat. Die Pfarrer predigen auch meistens nur vom "Erlöser der geboren wurde", und meinen die Erlösung von irgendwelchen Sünden, die sie dann nicht genau bezeichnen...
Dass da von einem die Rede sein sollte, der unter dubiosen Umständen zur Welt kam, arm in einem Stall, das ist nicht modern und nicht angesagt. Seine Geschichte muss untergehen in diesen Zeiten, weil sie zu sperrig und zu unbequem ist - weil er mit den Armen war, und nicht mit den Reichen. Das darf aber nicht mehr gewußt werden, seit die Kirchen den Bankern das vom Boni-Zählen und vom Staatshilfe-Rechnen verkrampfte Händchen halten müssen.
Der Abbau des Rechtes auf Leben und tägliches Brot geht weiter, da hat kein Weihnachten mit Sinngehalt einen Platz - dafür ist kein Raum in einer von Gier besoffenen Welt. Die Stimmen gegen Armut haben sich wieder zerstreut, der Alltag hat alle wieder in dem das Elend nun seinen täglichen Platz einnimmt - aber bitte so, dass es die anderen nicht mehr stört, die nicht so elend sind.
Das übliche Gesülze geht weiter, mit dem Unterschied, dass die Nächstenliebe die einmal im Jahr zu Weihnachten hochschwappen durfte, nun auch abgeschafft ist.
Ich wünsche allen Besuchern unserer blogs einen erfreulichen zweiten Adventssonntag.
Samstag, 5. Dezember 2009
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