Sonntag, 4. Dezember 2011

Adventsleuchten

Es kommt eigentlich nicht so sehr darauf an, wie viele Kerzen leuchten, wie grandios der Weihnachtsschmuck ausfällt. Gemeint ist ein anderes Leuchten, das von innen her ausstrahlt, und meistens erst dann sichtbar wird, wenn man sich auf den Menschen einläßt.

Wenn es dann noch gelingt, einen anderen Menschen, - ein anderes Lebewesen,- in das Leuchten einzubeziehen, ist es umso schöner.

Und so geschah es, dass heute geleuchtet wurde - und wir voll Freude zurückblieben. Eigentlich wollten wir einen ruhigen Adventstag, aber es kam ein wenig anders. Wir hatten Besuch, behinderte Menschen, die sich einsam fühlten, ausgegrenzt auf die besondere Art. Nein, diese Menschen sind nicht mit auf dem Bild - sie fürchten sich vor den anderen...

Einer davon kann nur schlecht reden, aber Musik liebt er über alles. Das stellte kein Problem dar, er bekam seine Musik. Und wir anderen versuchten mit einer oft depressiv resignierenden Person den Alltag ein wenig zu vergessen, andere Dinge zu reden als nur über anstehende Pflichten und Ärgernisse. Wir sangen ein wenig miteinander - es war vermutlich nicht schön, aber lustig, schräg, und auch etwas laut.
Und dann kam unsere Katze, die wir vor drei Jahren total verschüchtert und krank aufgenommen hatten, und setzte sich zu der anderen Frau, und rieb ihren Kopf an deren Beinen. Ihre Angst vor fremden Frauen schien verflogen zu sein - wenigstens für diesen Moment.

In die sonst oft leeren, bitteren Gesichter kam Lebhaftigkeit. Die kränkende Welt des Alltags war weit weg gerückt, und dann kam die Frage dieser aufleuchtenden Frau: "Wir sind das doch wert, oder?" Während eine von uns den Arm um sie legte, bestätigte ihr mein Mann: "Ja, und ob wir das wert sind. Das braucht jeder Mensch hin und wieder, das ist lebensnotwendig." Und sie meinte: "Bei Euch bekomme ich wieder eine Ahnung davon, wer ich sein könnte, ausserhalb aller Zwänge."

Nein, wir sind keine Engel, jeder von uns hat auch zu kämpfen, hat seine Macken und Schrullen - und im Alltag auch die Zwänge. Zwei Stunden einer Woche: Einander ein wenig Heimat bieten... Und wie viel war es doch, wie schön diese Stunden.
Darin sich gegenseitig Mut machen, dass solche Tage gelebt werden können, ohne Gedanken des Todes, der Verzweiflung. Dass solche Tage, an denen sonst oft nichts ist, ausser der Leere die zu verschlingen scheint, zu überstehen sind - miteinander - ohne, dass ein Mensch irgendwo herumirren muss, um den anderen um sich herum zu entkommen. Jenen anderen, die nur fordern aber keine Geborgenheit anbieten können. Jenem Umfeld, in dem nur die Rede davon ist, wie "gesegnet" man selber ist, und wie schlecht doch die anderen...

Hier, an diesem Sonntag war keiner schlecht, sondern einfach nur Mensch.

Vielleicht gelingt es, ein wenig von diesem Leuchten in den Wochenbeginn zu retten.

Freitag, 11. November 2011

Gesellschaft: Deutsche Jugend - dumm, faul, wohlstandsfixiert - Nachrichten Politik - Deutschland - WELT ONLINE

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Marmara-Meer - Geiselnehmer entführen türkische Fähre - Politik - sueddeutsche.de

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Neun Bundesländer von Dioxin in Tierfutter betroffen | tagesschau.de

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Feiernder Polizeichef wird degradiert | NDR.de - Regional - Niedersachsen

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Euro-Krise: Ein Gespenst namens Europa - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

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Sorry, there is no euro break-up plan – yet – Telegraph Blogs

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Das Zinssystem | Telepolis

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Abenteuer des Alltags

Der Arzt bestand also darauf, dass ich ihn aufsuche - egal, wie kalt es ist, oder was auch immer. Nun hatte ich mit dem Wetter ja noch Glück...
Aber, ich erscheine nun mal höchstens zwei Mal im Jahr in der Arztpraxis, und jedesmal ist es eine Tortur. Die Praxis ist nicht behindertengerecht, aber das sind die meisten Praxen hier nicht. Ich kann froh sein, überhaupt einen Arzt zu haben, denn hier werden keine neuen Patienten mehr angenommen.
Doch kaum habe ich diese Prozedur also hinter mich gebracht, nachdem ich die Praxisluft schnuppern durfte, schon bin ich krank. Durchfall und Schnupfen...
Toll.

Immerhin konnte ich noch etwas erledigen: Ausgerechnet am Abend vor dem Besuch beim Arzt gab mein Modem den Geist auf - nichts mehr mit Internet...
Ein Modem gibt es kaum noch zu erwerben, einzeln, schon gar nicht für DSL - Router und Modem sind verschmolzen, sozusagen.
Also, auf die Suche machen...
Telekom hat welche zu mieten - aber, der Typ im Shop sagte mir das dauere mindestens 6 Tage, bis das bei mir sei.
Zu lange...

Zu lange ? - Warum? - Nun, da wäre also das egoistische Problem des Eingesperrtseins und des überquellenden Mail-Kontos, aber das ist nicht das Wichtigste.
Da wären die Verbindungen die ich brauche um meinem Mann zu helfen, der selber nicht computern kann.
Dann wären da noch die 3 PC's und das Laptop, die online gehen können sollten, weil ich an diesen anderen Menschen, die wenig Geld haben, helfe, ihre Computerkenntnisse ein wenig aufzubauen.
Die PC's sind zwar schon etwas älter, erfüllen aber noch ihren Zweck.

Also, ein Router, all in one... - und nicht zu teuer.

Ja, das gab es, allerdings verlange dieser etwas ab beim Konfigurieren, als mein voriger. Hilfe von der Telekom gab es nicht, für einige Angaben die eben nur der Provider hat. Da sass ich nun, nur zwei Eingaben und Klicks vom Erfolg entfernt...
Zuerst einmal darüber schlafen...

Heute fand ich das entscheidende Tool, das die Eingabe ergänzt, wenn man die Zugangsdaten des Providers eingibt. Also, gerettet.
Der Telekom aber nehme ich das übel, dass sie so unkooperativ sind. Vielleicht hätte ich ja einen Router genommen, letztendlich. Man kann die Dinger ja mieten.
So aber nicht...
Stattdessen wollte die Dame am Telefon mir eine Handy-Flat andrehen. Das ist aber das Letzte, was ich brauche im Moment.
Was auch zum Schreien ist, wenn die Leute dort betonen, wie angenehm und toll das Gespräch war - auch wenn es nicht stimmt. Sie wollen alle gut bewertet werden - spitzenmässig, sozusagen.
Okay, aber damit lassen sich die Probleme nicht übertünchen...

Es gibt Schlechtere als die Telekom...
Nach 11 Jahren bin ich grösstenteils zufrieden. Ausserdem wurde ich wieder herausgefordert: Ich musste es selbst schaffen. Super, ätsch! - Es hat funktioniert.
Trotzdem...

Sonntag, 21. August 2011

Wahr und unwahr « PROLLblog

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Stuttgart 21: "SPD-Minister müssen sich äußern, um Schaden vom Land abzuwenden!" | Radio Utopie - Nachrichten aus der Weltrepublik

Stuttgart 21: "SPD-Minister müssen sich äußern, um Schaden vom Land abzuwenden!" | Radio Utopie - Nachrichten aus der Weltrepublik

Die Traumzeit ist lange schon vorbei...


...und die Realität - oder, das was der Mensch darunter versteht - hat voll zugeschlagen. Und das, nachdem sich also ein CDU-Politiker kleine Fluchten mit einer 16-jährigen Nymphe gewährt hatte. Dass er dabei, als der Ältere, auch die Rolle des Satyrs inne hatte, darüber werden beide wohl kaum nachgedacht haben.

Was also inzwischen schon als "unnatürlich" und "unnormal" diskutiert wird - ganz junge Frau und sehr viel älterer Mann - ist ein uraltes Thema. Diese Diskussion kann auch nur darum entstehen, weil wir gerne vergessen, dass wir selber es sind, welche die Normen schaffen, nach denen gelebt werden soll. Und, es soll so gelebt werden, wie wir es mit den geschaffenen Regeln und Normen vorgeben, damit das Gelebte akzeptabel ist - für jene, welche diese Normen und Regeln erschaffen.

Nein, ich will keine Lanze brechen für diesen Politiker, denn auch mir hätten sich mindestens die Fussnägel aufgerollt, wenn meine Tochter mit einer derartigen Geschichte angekommen wäre. Aber, es gibt im Leben viele Gründe, warum sich Müttern - Eltern - die Fussnägel aufrollen können, ein älterer Mann ist nur einer davon. Festzuhalten gilt aber, dass es auch da die Wünsche der Eltern, der Mütter, für ihre Töchter sind, die dieses abwehrende Gefühl hervorrufen.

Das war früher einmal anders. Da war es sogar eher üblich, dass junge Frauen einen älteren Mann heirateten. Gleichaltrig, oder gar jünger - wie schrecklich und welche unreife Verbindung ! - Es reichte doch schon, dass ein Teil solcher Ehe jung und unreif war - einer musste doch Vernunft einbringen ! - Und diese Rolle war dem Mann zugedacht - er war das Oberhaupt der Familie, usw. Rudimentäre Überreste dieser Denkweise halten sich allerdings bis heute hartnäckig, sogar bei den Behörden, trotz allen Geschreis um die Gleichberechtigung.

Warum diese Geschichte des Politikers trotzdem irgendwie schmutzig erscheint, hat andere Gründe, als jene der eigentlichen Beziehung. Wir leben nicht mehr in Zeiten der Mythologien - der Quellnymphen und Hirtengötter - der Traumzeiten. Schade, oder? Einerseits... - andererseits überläßt es die gelebte Kultur heute überwiegend den Menschen selber, wie sie sich in ihren Liebesbeziehungen entscheiden.
Allmählich veränderte sich in der Vergangenheit der Umgang mit Beziehung und Ehe, und aus Quellnymphe und Satir wurden "fast noch ein Kind" und "alter Bock".

Zugerichtet auf die Karriere in einer wieder überbetonten und hervorgekehrten Show um eine christliche Leitkultur, bei der sich fast jeder denkende Mensch fragt, wo und was dieselbe sein soll,- hat der besagte Politiker den Satyr rasch wieder abgestreift, und das vermeintlich Richtige getan, um seine Karriere zu retten. Das aber gelang nun nicht, egal ob es eine Intrige war, die ihn letztendlich auffliegen liess und zu Fall brachte, oder nicht. Und genau das.- dass er das vermeintlich Richtige tun wollte,- macht diese Geschichte nun so dreckig.

Dieses zugerichtete Sein auf das Karriereziel hin verträgt sich nicht mit achronistischen Geschichten. Es ist das leichtfertige Geplänkel mit einer jungen Frau, die noch ein Mädchen ist, und hinterher weggeworfen wird wie ein benutzter Wischlappen, welches das Ganze so übel aufstossen läßt bei den Menschen, die sich darüber ereifern. Gegeben hat es das zu allen Zeiten, auch als Missbrauch, - auch als Inzest,- in allen Varianten. Und, auch als Ehe zwischen älterem Mann und junger Frau.

Heute wird nicht mehr so schnell geheiratet, zumeist. Sex wird auch als Liebe bezeichnet - "Liebe machen". Vieles wird so bezeichnet, was eigentlich keine Liebe ist. Darum ist der Begriff der Liebe heute so verkommen, dass man fast zusammenzuckt, wenn dieses Wort benutzt wird, um etwas zu bezeichnen und zu beschreiben, was jemand für Liebe hält. Oder, wenn Jemand will, dass gewisse Vorgänge dafür gehalten werden.

Wir haben keine Zeit mehr für Traumzeiten und Mythologien, für die Langsamkeit des Heranwachsens und Reifens - sei es bei einem Menschen, der Natur, sich selber, den Beziehungen, den Gefühlen, dem Sein in der Welt. Und, immer schon wollte der Mensch die Überraschungen dabei in den Griff bekommen, und erfand Regeln, wie mit allem umzugehen sei. Immer schon gab es auch Menschen, die diese Vorgaben durchbrachen.

Wir sollten uns nicht schlimmer gebärden, als die heilige Inquisition, die schon furchtbar genug war. Bis heute waren wir sehr gründlich darin, alles dafür zu tun, auch die rudimentärsten Verbundenheitsspuren mit einer eigenwilligen Verstehensweise der Geschichten aus der Vergangenheit auszulöschen. Noch gründlicher waren wir im Vernichten der Zeit, der Langsamkeit.

Aus dem Leben haben wir einen schmutzigen Krieg gemacht - den Lebenskampf um Karriere und Geld. Wir machen dabei darauf los, wie im richtigen Krieg auch - und hinterlassen "Kollateralschäden". Darüber nachzudenken, was das für unser Leben bedeutet, das wollen wir lieber nicht.

Auch Jochen Hoff von Duckhome hat sich noch einmal mit diesem Thema befasst:

http://www.duckhome.de/tb/archives/9436-Legalitaet-und-Moral-des-Christian-Ulrik-von-Boetticher.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+Duckhome+%28Duckhome%29

Welt online hat einige junge Mädchen zum Thema befragt:

http://www.welt.de/vermischtes/article13556009/Sex-mit-einem-40-Jaehrigen-Das-ist-absurd.html




Sonntag, 14. August 2011

Der frustrierte Mann

Breivik oder der sexuell frustrierte Mann

Die Zeiten, wo sich Männer relativ einfach mit einer Ehefrau versorgen konnten, sind vorbei. Heute kann es ganz schön schwierig sein, eine abzubekommen. Das sind Männer nicht gewohnt, und es kann sie in schwere Krisen stürzen. Manchmal meine ich, dass Männer der westlichen Hemisphäre die muslimischen Männer heimlich darum beneiden, dass diese immer noch familiär versorgt werden. Obwohl das auch längst bröckelt, weil viele Familien ihre Söhne nicht mehr ausreichend finanziell ausstatten können, bzw. weil die Jugendarbeitslosigkeit auch in arabischen Ländern sehr hoch ist, so dass sie kein Familieneinkommen mehr erzielen und deshalb nicht mehr heiraten können.

Mehr erfahren:

http://www.duckhome.de/tb/archives/9421-Breivik-oder-der-sexuell-frustrierte-Mann.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+Duckhome+%28Duckhome%29