Wir werden wieder von erhobenen Zeigefingern traktiert, als wären wir unmündige Kinder, die man zurechtweisen muss. Wieder regiert das "Du sollst!" und "Du musst!" über das wir schon längst hinaus sein wollten. Wieder ist Recht, was Geld und Macht befehlen - was die Gewalt ausrichtet - was Zwang auferlegt.
Und wieder scheinen fast alle daran zu glauben, dass auf diese Weise eine Ethik entsteht. Schliesslich hat diese Art des Vorgehens ja schon mal geklappt, damals mit Moses, einem Gott und den Gesetzestafeln. Wieder kochen die Sekten und Kirchen mit ihren Einrichtungen ihr spezielles Süppchen der Teilhabe auf dem ganzen Zauber auf.
Aber, da stehen sie vor uns, die Politiker, als wären sie Gott selber, und gebieten - entwerfen ihre Gesetze und Regelungen, die nur noch aus Drohungen zu bestehen scheinen, besonders denen gegenüber, die keinen Reichtum besitzen, als wäre die Ethik die sie wollen nichts weiter, als zu verinnerlihendes Bedrohungspotential,- Fluchtweg der Ängste,- verinnerlichte Gewalt um dem Irrenhaus des Sklavenbewußtseins zu entkommen. Sie bauen sich auf, als das Bessere, das Mächtigere, das Sittlichere, obwohl es genau besehen nicht stimmt.
Was sie als Ethik und Moral bezeichnen, in uns hineinpeitschen, als ihre Werte, ist nichts weiter, als das Diktat der Mächtigeren die über Gut und Böse nach eigenem Gusto entscheiden wollen - die sich Sittlichkeit nach ihrem Gutdünken zurecht machen. Sie entwerten damit jegliche Geschichte, jede Art von Entwicklung, und servieren uns allen nur noch den blanken Zynismus ihrer diktatorischen und totalitären Verfasstheit.
So ist die Macht alleine schon das Gebot und dient als Grundlage für dafür, dass das zu gelten hat, was sie befiehlt und durchsetzt - und sei es die grösste Schandtat. Wer muss und soll, was andere befehlen befindet sich mitten im Zentrum des Widerspiels gegen echte Ethik und Moral. Wir erleben gerade den größten Rückschlag aller Zeiten bisher in unmündige, von aussen und der Macht her befohlene Verhaltensmuster, - in korrumpierte, von Irrtümern behaftete, machtversessene Selbstherrlichkeit und Egoismen der Regierenden.
Doch um mitzuwirken an etwas, genügt das nicht auf Dauer, der Mensch muss selber gemeint sein in seiner eigenen Kraft. Wer die Menschen nur unterwirft, kann nicht erwarten - auch nicht, wenn er es befiehlt,- dass diese Menschen aus sich heraus das tun, was befohlen wurde. Wer daran glaubt, ist nicht recht bei Trost.
Und, wenn wir alle dabei mitmachen, sei es nur um vermeintlich Ruhe vor den Mächtigen zu haben, sind wir auch nicht bei Trost. Alle die so gerne mitmachen, wenn die Armen und vermeintlich Schwachen angegriffen werden, - alle die so heissblütig mitdiskutieren und hetzen, machen mit dabei, gegen die Ethik zu verstossen, die sich längst etabliert haben müsste, wenn der Vernunft eine Chance gegeben würde.
Wem gehört die Welt? --- Wem gehört Deutschland? --- Denen, die sich zu Besitzenden erklärt haben? --- Oder, ist es doch Diebstahl, so zu handeln? Indianer kämpfen bis heute, aber die zurechtberuhigten Bürger der zivilisierten, unterwerfenden, westlichen Gesellschaften haben aufgegeben. Sie lassen es sich bieten, dass ein Schluck aus einer Wasserflasche, ein weggenommenes Brötchen, übrig gebliebene Maultaschen Gründe dafür sind, Menschen bei Seite zu tun, sie ihrer Lebensgrundlage vollends zu berauben. Was isdt letztendlich der grössere Diebstahl?
Der Rest der Welt ausserhalb wird gerne geplündert, aber wir lassen uns nicht plündern, das wäre ja noch schöner ! Einwanderer - Migranten - brauchen wir nicht, wir haben selber genug Sklaven demnächst. Und allen wird vermittelt, dass das was sie zum Leben brauchen schon zuviel sei.
Wo der Mensch an sich nichts wert ist, da entwickelt sich eine Diebesbande als Gesellschaft, weil sie nichts anderes kennt, als dass nur das etwas wert ist, was man sich errafft. Der Reichtum im Menschen selber zählt nichts, nur das, was in Geldeswert anzusetzen ist, in Macht. nDie Fülle eines jeden Menschen, sein glück, seine Werte sind nichts bei jenen, in deren Augen nur noch die Dollar- und Eurozeichen aufblinken, als das Einzige, was ihr Blick übermitteln kann.
Und solche massen sich an, ein Volk erziehen zu wollen, es zu unterwerfen unter ihre Vorstellungen von Sitte und Moral, - unter ihre Scheinheiligkeit, Heuchelei und Verlogenheit. Mit ihren Machtspielchen brechen sie in die Verfasstheit der Bürger ein, - in deren Persönlichkeiten,- erzeugen schuldgefühle, Hass und Zerrissenheiten, - vermitteln jedem einzelnen Menschen im Staat, dass er geliefert ist, wenn er diesen Hyänen zeigt, wie er wirklich drauf ist.
Zu viele Methoden der Machterringung und Herrschaft über die anderen sind aus der nackten Lüge geboren. Wenn alle Lügen und Ausflüchte aufzufliegen drohen, hilft letztendlich den Mächtigen, dass sie bevorzugt einen "Blackout" haben. Keine Komission, kein Gericht der Welt ist dann im Stande, diese hohlen Nüsse voller leerer Phrasen zu knacken und dingfest zu machen.
Mit der Wahrhaftigkeit haben es Reiche und Mächtige nicht. Dazu müßten sie sich der Realität und dem Unbequemen im Leben stellen. Die Politiker müßten sich an ihren Eid halten, den manche immer noch auf die Bibel schwören, obwohl diese besagt, dass nicht geschworen werden soll. Wahrhaftig sollte der Mensch leben, dann braucht es keine Eide. diese Stellen und noch andere aus der Bibel, werden aber ausgeblendet, so lange wie es die Bibel schon gibt - werden umgedeutet, bis es in den Machtwahn derer passt, die über andere herrschen wollen, - und eben nichts mit der Wahrhaftigkeit im Sinn haben.
Mit scheelen Augen wacht auch die Kirche darüber, was der rechte Glaube sei - damit sich ja keiner anmassen soll, aus der Reihe zu tanzen. Die Regierenden redeten in den vorangegangenen Zeiten gerne von Demut - aber, was heisst das denn? Es wäre wahre Dienstbereitschaft mit der vollen Menschlichleit und Wahrhaftigkeit als Inhalt. Davon ist aber nichts wahrzunehmen.
Die meisten von uns stimmen dem Zirkus zu, schweigen zum Mindesten,- lassen geschehen.
Ich freue mich über jeden, der nicht schweigt.
Montag, 19. Oktober 2009
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