Sonntag, 25. Oktober 2009

Kopftuchmigranten - Ansichten zu kleinlichen Kleiderfragen


Also, was das Tragen eines Kopftuches angeht, habe ich sehr frühe Erinnerungen. Eine Patentante der Familie - nein , sie war weder Trümmerfrau noch arm, und sie war Deutsche, liebte ihre Kopftücher. "Sie sind so praktisch", erklärte sie.

Abgesehen davon trug man damals oft ein Kopftuch: Zum Putzen, über den Lockenwicklern, nach dem Baden...

Und, gegen den Sommerwind, der die Haare ducheinander blies...

Und dann erlebte ich diese Patentante in Action: Sie wollte mit mir - ich war noch ein Kind, das gerade die erste Klasse der Schule besuchte - und einem anderen Kind aus der Verwandtschaft in das Zentrum der Stadt fahren, Kaufhausbummel, Bratwurst und ein Geschenk für jeden von uns, Adventsdekorationen bestaunen. Sie hatte aber keine Zeit für den Friseur gehabt. Also, verstaute sie ihre haare unter einem Kopftuch - zog sich ihren eleganten Pelzmantel an, und stülpte sich noch einen etwas breitkrempigen Hut auf den Kopf. Es sah sehr schick aus.

Die Schürze liess sie oft unter dem Mantel an, damit sie später rasch weiter arbeiten konnte zu Hause. Diesmal, uns zu Ehren, hatte sie keine Schürze an.

Viele Frauen trugen damals Kopftuch - freilich in anderer Weise, als die Frauen der islamischen Länder. Trotzdem, mich mutet dieses Theater darum, die ganzen Verbote, befremdlich an. Meine Grossmutter würde sich vermutlich im Grabe umdrehen...

Vieles ist einfach nur lächerlich.

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