Sonntag, 11. Oktober 2009
Wenn...
...mich einer der Mächtigen fragen würde, was ich erwarte von der Politik, von der Wirtschaft, speziell von Deutschland, müßte ich ehrlich sagen: Nichts.
Dies beruht sich auf der Erkenntnis, dass die Menschen in Deutschland während vergangener Jahrzehnte ein wenig mehr in Ruhe gelassen wurde, während sich Germany aufstellte für eine Zuunft der Reichen und Eliten aus politischen Gnaden. Nein, ich bashe nicht gegen jene mit hohem IQ - gehöre ich doch selber dazu. Aber, ich gehöre nicht zu den Reichen, denen es vergönnt war, aus ihrem IQ etwas zu machen.
Trotzdem ist es so, und ich nehme an, dass es bei vielen anderen auch so ist. Aber, sie hatten wohl noch weniger die Chance dazu, diesen auszuprägen und umzusetzen für etwas, dasy dem Staat genehm ist. Was leider der Fall ist, - immer noch und wieder in verschärfter Form,- ist eben nicht Elitenförderung, sondern nur die Förderung jener, die dem Staat vielversprechend erscheinen. Ob diese es später tatsächlich sind, ist eine andere Frage. Alle jene aber, die das Zeut dazu hätten, aber wegen "falscher Herkunft" nicht auffallen dürfen, sondern aussortiert werden von Anfang an, haben keine Chance. Das setzt sich dann später fort, bis hinein in die Jobcenter.
Alles wird pauschalisiert, und natürlich auch der Mensch - das heisst, es wird der Versuch gemacht. In einem globalisiserten Massenwahn mit gleichgeschalteten Abäufen, zurechtgestutzten und verallgemeinerten Bedürfnissen, sind Eigenwille und Kreativität, Einfallsreichtum und Freiheit dazu nicht sonderlich erwünscht. Diese Eigenheiten sind nur dann noch angebracht, wenn sie ins System passen und diesem dienen.
Gerade weil das so ist, bleibt auch kein Platz mehr für die Eigenschaften, welche menschlich genannt wurden - wie Mitgefühl, teilen und helfen wollen, Liebe und Entgegenkommen, unabhängiges Glück, ureigenes Empfinden, usw.
Ich war eine Idealistin, für die anderen, für Freiheit, für alles das, was wir missen. Aber, der Staat erwischt letztendlich jeden, vereinnahmt ihn, und wenn das nicht geht ist er erledigt. Zudem laufen die Versuche mit Einzelnen, die sich verausgaben, schon lange - was ein Mensch aushält, mit wie wenig er zurechtkommen kann - wobei der Staat immer noch mehr abzieht, als festgestellt wurde - was er trotzdem dafür noch leisten kann. Der Neid aller jener, die noch eine richtige Arbeit haben, und diese samt ihren Verdienst verteidigen mit Zähnen und Klauen, hilft dabei kräftig mit.
Neid rechnet sowieso verblendet und unsachlich, aber daran will keiner denken. Der Hass auf die, welchen es angeblich ohne Arbeit so gut geht, ufert aus, reisst zu unbedachten Äußerungen und Vorgehensweisen hin. Leben wollte keiner genau so wie ich, aber um die Lebendigkeit in allem beneideten sie mich glühend. Genau das habe ich nie verstanden, wenn doch Besitz für die anderen so wichtig war - das Ansehen, das Geld. Sie hatten damit mehr Möglichkeiten als ich, die nie viel verdiente, nie viel besass, warum beneideten sie mich?
Ich habe sie nicht beneidet, denn wenn ich das Leben der Besitzenden und Reichen hätte, dann hätte ich auch deren Sorgen, Ängste, Empfindungen, ihre Korruptionsneigung, die Käuflichkeit, Neid und Krankheiten. Danke, mir reichen die eigenen, das muss ich mir nicht antun.
Nein, es wurde mir nicht an der Wiege gesungen, dass ich irgendwann arm sein würde - es sah in meiner Kindheit erst mal vielversprechend aus. Spätert kam alles ganz anders, und ich denke, dass es mehr dieser Schicksale gibt. Keiner hat wirklich Spass daran, arbeitslos zu sein. Wenn es einige Wenige gibt, dann ist sonst etwas der Grund dafür.
Dass die Wirtschaft dem Dienst an den Menschen allgemein entzogen wurde und wird, ist der Kardinalfehler dabei. Trotz aller Bescheidenheit mit der ein Leben geführt werden kann ist es eben nicht egal, wie Arbeit und deren Ergebnis, deren erbrachte Leistung bewertet wird. 'Tatsächliche Arbeit hat für mich immer noch mit Zupacken zu tun, mit anfassen, und nicht mit Geldspekulation. Dass die "Kopfarbeit" und kalte Denkmechanik von Zockern und Bürohockern besser bewertet wird, - die Arbeit zum Abstraktum verkommt, aus dem wieder Sklavenfron gemacht wird, ist das Ergebnis aus dem faschistischen Hintergrund, den jene immer noch weltweit pflegen, die das Sagen haben - auch über die willfährigen Politiker.
Wer es abverlangt, - wer bedrohlich ist für alle Beteiligten,- das sind jene, die um jeden Preis oben bleiben wollen auf der Leiter des Ansehens und Reichtums. Sie sind so weit entfernt vom Leben, das bei den anderen brodelt, dass sie keine Ahnung davon haben und nichts wirklich nachvollziehen können. Das haben sie ja nicht nötig, wie sie meinen.
Manche geben dann Ratschläge, fühlen sich - zwar ungehalten - aber doch bemüssigt. Das sind dann meist solche, wie Sarrazin. Deren Urteil über andere steht von vorne herein fest, und wird durch fast nichts erschüttert. Solche fragen nichts danach, was ein Mensch der Hartz IV bezieht, für diesen Staat geleistet hat, und was er trotzdem eventuell dafür immer noch leistet.
Und selbst wenn einer tatsächlich mal nichts tut - er hält still, und macht es möglich, dass die Sarrazins gedeihen, damit sie sich dann das Maul zerreissen können. Den meisten arbeitsamen Menschen sind die Zusammenhänge und politischen wie auch wirtschaftlichen Winkelzüge der Elite zu fremd. Sie fühlen lediglich, dass da so Einiges im Argen ist, und sind ratlos. Unter diesen Menschen sind auch gebildete, Menschen die es zu etwas gebracht hatten, und es ist der Grund dafür, warum so viele nicht wählen.
Zur Linderung des Elends also Tafeln und Suppenküchen, und 5.000 Leute, die ihr Selbstbewußtsein daran hochziehen, dass sie anderen etwas anbieten, was aus dem Wohlstands- und Massenangebot der besser Gestellten als Brosamen von deren Tischen fällt. Dafür ist gefälligst die Dankbarkeitsleistung zu erbringen, sonst fällt der Bedürftige auch da heraus.
Trotz allen Forderns durch Arbneitsagenturen und anderen Einrichtungen ist es ein anderes Leben als, zuvor. Das Planen beschränkt sich auf das Notwendigste, Kontakte gehen verloren, weil sie von dem wenigen Geld nicht mehr gepflegt werden können. Dagegen helfen auch Tafeln nichts.
Sklaven brauchen das alles nicht - sie dürfen dankbar sein dafür, dass ihnen solche Wohltaten noch zuteil werden. Und die anderen alle - die Behinderten alle, die Alten, können froh sein, dass sie am Leben gelassen werden. Dieser Zynismus steckt hinter jedem Wort, das solche Leute wie Sarrazin ablassen. Und, er steckt auch hinter so mancher Tafel - denn die Politiker feiern diese Einrichtung, das sagt alles.
Nicht die Arbeitslosen haben Deutschland abgewirtschaftet, das waren schon alle die anderen. Das Geld haben auch andere verzockt. Ausbaden dürfen es alle, und die Arbeitslosen werden dafür schikaniert. Es ist unreifes Verhalten, wenn der Frust für Fehlverhalten und Misswirtschaft an anderen ausgelassen wird. Aber, dieses unreife Verhalten, dieser kindische Hass auf alles, was ein wenig anders ist als der gängige Stream dessen, was sich angeblich gehört - ob es funktioniert oder nicht - die Demutshaltung immer anderen abfordern, das ist so richtig deutsch.
Genau genommen waren die Tafeln der erste Schubs gegen die Armen in Richtung jenem Abgrund, wo sie vollends entwertet werden. Es ist ja das, was sonst auf dem Müll landen würde, das ihnen angeboten wird. Der erste Fusstritt war getan, für den gefälligst die richtige Einstellung mitgebracht werden sollte - die restlichen Tritte folgten nach. Wir sind so weit gediehen, dass Menschen nicht mehr zur Tafel gehen, weil sie es mit ihrer persönlichen Würde nicht mehr vereinbaren können.
Zum Beispiel hier wo ich lebe - da gibt es bei der Tafel nun auch eine Überwachungskamera...
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